Skiurlaub in Afghanistan?

Himalaya
Afghanistans Berge - wo heute noch Krieg herrscht können zukünftig Skiabfahrten für Reisende auf der Suche nach dem letzten Kick entstehen.

Skiurlaub in Afghanistan? Das klingt im ersten Moment wie ein Widerspruch in sich. In Wahrheit handelt es sich aber nach einem Bericht von „Welt online“ um ein absolut ernst gemeintes Projekt, um den Tourismus in Afghanistan anzukurbeln, der seit Ausbrechen des Kriegs nicht mehr existiert.

Die Koh-e-Baba-Berge im Herzen von Afghanistan in der Provinz Bamian bieten beste Bedingungen zum Skifahren und zum Snowboarden: Feinster Pulverschnee bedeckt die Hänge des Gebirges. Bis zum Einmarsch der sowjetischen Truppen im Jahr 1979, als die bis heute andauernden Kriegswirren das Land peinigten, kamen jedes Jahr zahlreiche Urlauber nach Bamian, das 230 Kilometer im Nordwesten der Haupstadt Kabul liegt. Jetzt sollen endlich wieder Urlauber in die Region kommen und Geld in die verarmte Provinz bringen: Touristen soll ein Skiurlaub in Afghanistan schmackhaft gemacht werden. Bereits heute gilt Bamian als eine der sichersten Provinzen in Afghanistan.

Um die Provinz Bamian für den Skiurlaub „tauglich“ zu machen, wurde ein Experte aus Italien engagiert: Der Skilehrer Ferdinando Rollando (49) kam zu Beginn des Jahres in die Provinz Bamian nach Afghanistan. Der Italiener ist ein absoluter Fachmann in Sachen Skiurlaub: Rollando war zwei Jahrzehnte lang als Skilehrer in Alpen tätig. Gegen den Willen seiner Familie ließ sich der Italiener von dem Projekt überreden. Initiator des ambitionierten Projekts und Arbeitgeber von Rollando ist eine Agentur, die durch internationale Entwicklungshilfe den lokalen Tourismus in Afghanistan fördern soll.

Nicht nur Touristen sollen kommen, sondern auch Arbeitsplätze geschaffen werden: Aktuell werden unter der Führung Rollandos mehr als 30 Einheimische ausgebildet, die später als in der Bergsicherheit, als Führer und als Skilehrer eingesetzt werden sollen.

Alle Beteiligten gehen mit großem Enthusiasmus ans Werk. Als ersten Schritt sollen zunächst die aktuell in Afghanistan für Hilfsorganisationen, Botschaften und andere Institutionen tätigen Ausländer für einen Skiurlaub in Bamian begeistert werden. Und wer weiß: Vielleicht kommen in einigen Jahren wieder Urlauber aus Deutschland, Italien oder den USA nach Afghanistan, um dort Urlaub zu machen – es wäre dem verarmten Land und seinen durch den Krieg gepeinigten Bewohnern zu gönnen.

Christian Bathen

Foto: Markus Lenk

Datum: 15.04.2011

Kommentar (3)

Christoph Gruber

(30.04.2011)

Interessanter Beitrag, wäre mal ne Alternative.

Biker

(30.04.2011)

Glingt sehr gut, kann ich mir aber noch lange nicht vorstellen. Dazu muß das ganze Land erst zu Ruhe kommen.

Jan

(30.04.2011)

Interessant...........!

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